Ortsinformationen und Historie

Im Jahr 1270 bestätigt Fürst Nicolaus von Werle der Johanniter Komturei alle bisherigen Schenkungen, darunter auch Grundstücke in Leussow.

Der Name Leussow geht auf das westslawische Wort lois zurück und bedeutet kahl. Der „kahle Ort“ entwickelte sich über die Schreibweisen Leyssowe im Jahr 1270 über Loyssow im Jahr 1664 zum heutigen Leussow.

Funde belegen, dass das Westufer des heute verlandeten Leussower Sees und der Südteil des Dorfes bereits vor über 3000 Jahren in der Bronze- und Eisenzeit besiedelt waren. Die germanischen Stämme verließen zur Zeit der Völkerwanderung das heutige Mecklenburg und etwa ab dem Jahr 600 nahmen slawische Stämme das herrenlose Land in Besitz. Nach deren Unterwerfung durch die deutschen Könige zog es deutsche Bauern auch nach Leussow. Der Ort bestand ursprünglich aus zwei selbstständigen Dorfstellen mit eigenen Dorfschulzen. Im Dreißigjährigen Krieg behielten nur wenige Bauern und Büdner ihre Höfe. Leussow erholte sich jedoch wieder und im Jahr 1886 gab es in Leussow eine Schule (erbaut 1873), eine Kirche (erbaut 1868 bis 1870), einen Dorfkrug, eine Schmiede, eine Försterei und eine Feuerspritze. Seit 1975 ist Leussow Ortsteil der Gemeinde Roggentin.

Leussower Hochzeitsbrauch aus dem 19. Jahrhundert
Die Braut und der Bräutigam gehen zur Hochzeit einzeln in die Kirche und stellen sich weit vom Altar auf. Nach der Beendigung der Traurede, unmittelbar vor dem Trauakt, treten sie zusammen vor den Altar. Anschließend gehen sie wieder einzeln – zuerst der Mann – in das Hochzeitshaus. Der Mann tritt dann aus dem Haus, geht seiner Frau 12 Schritte entgegen, gibt ihr den ersten Kuss und führt sie feierlich ins Haus.

Sehenswertes

  • Schlossinsel Mirow mit Johannitermuseum und Kirchenbesteigung
  • Burg Wesenberg mit Heimatstube und Aussichtsplattform
  • Erbsland in Qualzow (forstbotanische Versuchsanlage)