Ortsinformationen

Blankenförde- Kakeldütt ist ein durch die Havel zweigeteiltes Dorf mit Fachwerkkirche, Gutshaus und zwei sehenswerten alten Linden. Außerdem sind ein Campingplatz, zwei Gaststätten, eine Badestelle, ein Kanuverleih und ein Rastplatz für Wasserwanderer mit Grillmöglichkeit vorhanden.

Über die Jahre gab es auch verschiedene Läden im Dorf, vom Fleischer bis zum Kramladen, in denen man vor allem Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Gebrauchs erwerben konnte. Einen Pferdewagen konnten sich damals nur die wenigsten leisten. Zum Transport der Güter nach Hause oder auf den Markt nach Neustrelitz wurden deshalb oft Hundewagen benutzt.
 
Heute existieren in Blankenförde-Kakeldütt keine landwirtschaftlichen Betriebe oder Läden mehr. Dafür hat der Ort mittlerweile zwei Gaststätten und auch einen Campingplatz. Im ehemaligen Fischerhaus  befindet sich inzwischen eine Pension für Feriengäste.

Heutzutage ist die kleine beschauliche Ortschaft inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte als Tor zum Müritz-Nationalpark eine Anlaufstelle für Wanderer, Radfahrer, Wasserwanderer und Naturbegeisterte.

Natur und Landschaft

Die Land- und Forstwirtschaft spielte auch im 20. Jh. noch eine große Rolle in Blankenförde- Kakeldütt. Jedoch reichten die Erträge der kargen Böden allein nicht aus, um die Familien des Dorfes zu ernähren. Deswegen suchten viele Dorfbewohner Arbeit in der näheren Umgebung, wie  z.B. in der Useriner Mühle, die bereits 1399 erwähnt wurde, und bis 1990 zu verschiedenen Zeiten als Mahl-, Schneide- und Lohmühle diente. Aber auch weiter fort liefen die „blankenförde-kakeldütter“ Männer früher um Arbeit zu finden, teilweise bis nach Rumpshagen, und kehrten oft nur am Wochenende heim zu ihren Familien. Die Arbeiten an Haus und Hof erledigten dann die Frauen und Kinder.
 
Vom Freischulzenhof zur Nationalparkinformation


Die Nationalparkinformation befindet sich im ehemaligen Freischulzenhof von Blankenförde. 1936 ging das Bauernhaus in den Besitz eines Hamburger Kaufmannes über. Dieser nutzte das Anwesen vor allem zur Jagd und ließ zu dem Zweck große Teile der umliegenden Wiesen und Ackerflächen aufforsten. Wie man sich erzählt, starb in dem Haus jedoch ein Sohn der Familie, was zum Anlass genommen wurde den ehemaligen Freischulzenhof wieder abzustoßen. So wechselte der Hof erneut den Besitzer und gehörte bis Kriegsende einem Großindustriellen. Nach dem Krieg diente er als Unterkunft für Flüchtlinge und wurde Anfang der 50er Jahre in eine Schule umgewandelt. Hier wurden bis 1963 die 1. – 8. Klasse und bis zur Schließung der Schule 1971 noch die 1. – 3. Klasse unterrichtet. Bevor es einen Schulbus gab, fuhr dreimal am Tag ein Pferdewagen, um die Kinder aus den umliegenden Dörfern zur Schule abzuholen. Nach 1971 wurde das Gebäude dann nur noch als Wohnhaus ge-nutzt, bis es 2004 letztendlich in den Besitz der Gemeinde überging und seitdem saniert wird.

Historie

Blankenförde-Kakeldütt Spuren von mittelsteinzeitlichen Wohnplätzen deuten auf eine sehr frühe Besiedelung im Gebiet um Blankenförde hin. Blankenförde selbst fand als „Blankenvort“ 1256 erstmals Erwähnung. Dem Namen nach handelte es sich um eine frühdeutsche Siedlung. Die Deutung von „Blankenvort“ als „Ort an weißer / blanker Furth“ liegt nahe. Der Name des Ortes Kakeldütt, der 1342 erstmalig urkundlich erwähnt wurde, bezieht sich ebenfalls auf die Nähe zum Wasser. Allerdings liegt die Wurzel des Wortes in diesem Falle im altslawischen „hoholu“, was soviel wie „Wirbel“ oder „Strudel“ bedeutet und auf eine slawische Besiedelung hinweist. Beide Orte waren von jeher Bauerndörfer. Blankenförde kam 1256 in den Besitz des Klosters Dargun und wurde 1359 von der Johanniterkomturei Mirow angekauft. Nach der Säkularisation  der Komturei gehörte es zum Amt Mirow. Kakeldütt wurde 1342  von den Fürsten Nicolaus III. und Bernhard von Werle den Johannitern zu Mirow geschenkt.

Über 700 Jahre lang blieben das nördlich gelegene Angerdorf Blankenförde und das südlich gelegene Straßendorf Kakeldütt eigenständig. Die natürliche Grenze zwischen ihnen stellte die Havel dar. Da die Gegend jedoch schwer zu bewirtschaften war, erfolgte um 1920 herum die Zusammenlegung beider Dörfer. 1926 hatte Blankenförde–Kakeldütt daraufhin 231 Einwohner, eine Kirche, eine Windmühle auf dem Mühlenberg, eine Schule, eine Försterei, eine Fischerei und ein Gut. 
 
Streit um die Wassermühle

Schon seit dem 16. Jh. wurde an der Havel zwischen Blankenförde und Kakeldütt eine Wassermühle betrieben. Die Lage der Mühle war jedoch ungünstig, denn wegen des geringen Höhenunterschiedes zwischen dem Jäthensee und dem Useriner See musste das Wasser hoch aufgestaut werden, um für ausreichendes Gefälle zum Antrieb der Mühlräder zu sorgen. Dies führte zur Überflutung von Wiesen und Feldern der umliegenden Bauernhöfe. Ständig gab es deswegen Streitereien, bis die Mühle 1824 schließlich von der damaligen großherzoglichen Regierung, die schon länger auf eine günstige Gelegenheit zum Kauf gewartet hatte, aufgekauft und stillgelegt wurde.

Sehenswertes

Nachdem die hölzerne Kirche des Ortes einem Brand zum Opfer gefallen war, wurde 1702 die heutige Fachwerkkirche errichtet. In der südlichen Längswand der Kirche befindet sich ein aus Eichenholz geschnitztes, verziertes Portal. Der Altar, der im flämischen Barockstil angefertigt wurde, ist ebenso wie die Kanzel in Weiß und Gold gehalten. Sehenswert ist außerdem das Ölgemälde rechts des Altars, das ehemals das Mittelstück eines Altars aus dem 16 Jh. war. In den gemalten bunten Fensterscheiben der Kirche sind, ebenso wie auf den zinnernen Leuchtern, dem zinnernen Taufbecken und dem Abendmahlskelch, die Namen der damaligen Geldgeber verewigt.
 
Sehenswert ist auch das alte Gutshaus, das vermutlich Mitte des 19. Jh. als einfaches Bauernhaus errichtet wurde. In den 20er Jahren fand dann eine Vergrößerung und der Anbau von Gauben und Türmchen statt. Zu dem so entstandenen Herrenhaus gehörten etwa 200 ha Land, die aus kleineren Besitztümern zu einem Gut zusammengelegt wurden. Die Besitzer des Hauses wechselten jedoch in schneller Folge, bis 1945 der letzte Besitzer enteignet wurde. Nach dem Krieg war das Gutshaus in Gemeindebesitz und diente als Unterkunft für Flüchtlinge. Heute befindet es sich wieder in privater Hand und wird als Wohnhaus genutzt. Vor dem Gutshaus steht eine von zwei beachtlichen Linden im Ort. Eine weitere Linde mit dem stattlichen Alter von rund 800 Jahren befindet sich neben der Kirche in unmittelbarer Nähe der Nationalparkinformation.